Als Grundlage des pädagogischen Konzepts der Fachschule des Instituts für Pädagogische Diagnostik (FS-IPD) tritt neben die natürliche "soziale Kompetenz" eine theoretische Kompetenz, die pädagogische Selbstreflexion und theoretisch fundiertes pädagogisches Handeln zum Inhalt hat. Dazu gehört auch eine theoretische Urteilskraft, die durch wissenschaftliches Arbeiten theoretische Grundlagen des Erziehungshandelns schafft.
Der praktische "Fall" mit seinen Fragestellungen und deren Beantwortung dient den Studierenden dazu, unter Anleitung der Lehrkräfte theoretische Konzepte aus Darstellungen der Praxis herauszuarbeiten. Dabei werden Handlungsprotokolle von Klienten (Eltern, Kindern, Jugendlichen) im Hinblick auf eine pädagogische Fragestellung wissenschaftlich bearbeitet. Aus den daraus entwickelten theoretischen Grundlagen des pädagogischen Handelns werden angemessene pädagogische Interventionen entfaltet sowie kompetentes Erzieherverhalten abgeleitet.
Das Konzept der Fachschule verzahnt somit die praxisorientierte Perspektive durch die Begriffe "Fall" und "Fallorientierung" mit der der pädagogischen Theorie. Eine Fallrekonstruktion erfordert immer auch die Auseinandersetzung mit Texten wissenschaftlicher Theorien. Auf diese Weise wird die pädagogische Forderung - pädagogisches Handeln solle sowohl fallspezifisch als auch wissenschaftlich fundiert sein - eingelöst.